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By Kurt Imhof, Roger Blum, Heinz Bonfadelli, Otfried Jarren

Der Geltungsanspruch der Demokratie erfordert es, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Sinne Kants als Autorinnen und Autoren der Gesetze und Institutionen betrachten können, denen sie sich selbst unterwerfen. Dieser regulativen Kernidee der Moderne ist dieses Buch gewidmet. Es konzentriert sich dabei auf drei Differenzierungsdynamiken in der modernen Gesellschaft. Eine tief greifende Veränderung der Gesellschaftsstruktur in ihrer funktionalen Differenzierung in Gestalt der Ausbildung eines Mediensystems mit seinen Selektions-, Interpretations- und Inszenierungslogiken und den damit verbundenen neuen Interdependenzen zwischen den Teilsystemen und ihren Organisationen (Medialisierungseffekte). Eine tief greifende Veränderung der Gesellschaftsstruktur in ihrer stratifikatorischen Differenzierung durch die gewachsene Ungleichheit hinsichtlich ökonomischen, sozialen und kulturellen Kapitals verbunden mit einer neuen Abschichtung der Partizipationsmotivation und -chancen der Bürgerinnen und Bürger (etwa Wissensklüfte). Eine tief greifende Veränderung der Gesellschaftsstruktur in ihrer segmentären Differenzierung durch die äußere und innere Tangierung des nationwide- und rechtsstaatlichen Ordnungsprinzips in Gestalt einer Globalisierung der Wirtschaft und einer neuen transnationalen "Kabinettspolitik" (Mehrebenenpolitik) ohne nachwachsende Öffentlichkeit.

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This publication maintains the culture of its predecessors “Automation, verbal exchange and Cybernetics in technology and Engineering 2009/2010 and 2011/2012” and incorporates a consultant collection of clinical guides from researchers on the institute cluster IMA/ZLW & IfU. IMA - Institute of data administration in Mechanical Engineering
ZLW - heart for studying and data Management
IfU - linked Institute for administration Cybernetics e. V.
Faculty of Mechanical Engineering, RWTH Aachen UniversityThe ebook offers a variety of cutting edge fields of software, together with: cognitive platforms, cyber-physical construction platforms, robotics, automation expertise, desktop studying, average language processing, information mining, predictive dataanalytics, visible analytics, innovation and variety administration, demographic types, digital and distant laboratories, digital and augmented realities, multimedia studying environments, organizational improvement and administration cybernetics. The contributions chosen mirror the elemental paradigm shift towards an more and more interdisciplinary examine international – which has consistently been either the foundation and spirit of the institute cluster IMA/ZLW & IfU.

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8 Gegen die skeptische Interpretation k6nnte man ins Feld fahren, dass seit Ein~hrung des Fernsehens zwar die Bedeutung dieses Mediums als Informationsquelle der Wghler stark gewachsen ist, dass dies aber auch Nr andere Quellen gilt, wenngleich in etwas geringerem MaBe. Darfiber hinaus gibt es Anzeichen dafar, dass seit den 1990er Jahren der Bedeutungszuwachs des Fernsehens (allerdings auch der Presse) zum Stillstand gekommen oder sogar rackl~ufig ist (Schoenbach und Lauf 2004). SchlieBlich scheint das Ph~nomen der Fernsehdependenz und insbesondere dessen AusmaB von den methodischen Bedingungen seiner Messung abzuh~,ngen.

So k6nnte die gesteigerte Aufmerksamkeit ftir alle Informationsquellen - auch flir die nicht-medialen - eine Folge des sozialen Wandels sein, und zwar insbesondere des erh6hten Bildungsniveaus und Interesses an Politik. Das wiirde gegen die Medialisierungsthese sprechen. Andererseits ist auch plausibel anzunehmen, dass Bildung, politisches Interesse und die Nutzung politischer Informationsquellen miteinander interagieren und sich wechselseitig verst~irken. Zus~itzlich k6nnte man ins Feld ~hren, dass der allgemeine Nutzungsanstieg zwangsl~iufig mit sich bringt, dass die personale Kommunikation mit Informationen aus medialen Quellen angereichert wird.

Auch unsere Analysen sprechen gegen die Annahme einer zunehmenden Personalisierung (Schulz, Quiring und Zeh 2005). Dartiber hinaus haben wir geprtift, ob die Mediennutzung- speziell die Femsehnutzung - tiberhaupt einen Personalisierungseffekt auf die Wahlemscheidung austibt. Angesichts der beobachtbaren starken Personalisierung des Wahlkampfszumindest der im Femsehen wahmehmbaren Kampagne- liegt es nahe, diese Folge l~ das W~ihlerverhalten anzunehmen. Ein solcher Effekt war in den Wahljahren 1994 und 1998 tats~ichlich zu erkennen, und zwar bei W~ihlem ohne Parteiidentifikation, also jener besonders wichtigen Wiihlergruppe mit einem hohen Anteil politisch wenig interessierter Wechselwiihler, von denen angenommen wird, dass sie ffir den Wahlausgang emscheidend sind (Zeh 2005).

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