By Karl-Ludwig Kunz
Traditionell versteht sich die Kriminologie als erfahrungswissenschaftliche Disziplin, die Kriminalität mittels quantifizierender Methoden der Sozialforschung möglichst rational zu begreifen sucht.
In seiner für die sozialwissenschaftliche Theoriedebatte ertragreichen Standortbestimmung kritisiert Karl-Ludwig Kunz den trügerischen Schein objektiver Tatsachenbeobachtung. Die Auseinandersetzung damit, ob wirklich gezählt wird, was once guy zu zählen vorgibt, und was once es bedeutet, nur „Indikatoren“ für das eigentlich Interessierende erheben zu können, schafft die foundation dafür, die Kriminologie an einem kulturwissenschaftlichen Horizont auszurichten.
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B75: “Dagegen ist das Vermögen, den Gegenstand sinnlicher Anschauung zu denken, der Verstand… Ohne Sinnlichkeit würde uns kein Gegenstand gegeben, und ohne Verstand keiner gedacht werden. Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind“ 35 RORTY 1981, 167, damit KANT kritisierend 36 SELLARS 1997, 117, sect. 63: “The myth of the given” 33 34 37 that of knowing, we are not giving an empirical description of that episode or state; we are placing it in the logical space of reasons, of justifying and being able to justify what one says“37.
Die hier im Folgenden vertretene Gegenposition bestimmt deshalb Sozialwissenschaft pragmatisch als eine soziale Praxis, die sich über ihre Vorverständnisse mit dem gesellschaftlichen Ganzen verständigt und sich dabei selbst korrigiert. Nicht die Beobachtung in einer SubjektObjekt-Beziehung, sondern die Verständigung in einer Subjekt-SubjektRelation ist „der unhintergehbare Kontext, in dem die Erkenntnis verstanden werden muss“38. Damit ist eine Position markiert, die sich als das interpretative Paradigma oder auch das Verstehensmodell der Sozialwissenschaften – im Gegensatz zum Erklärungsmodell – kennzeichnen lässt39.
Vor der Bestimmung der Perspektive muss freilich der Bildausschnitt, in dem die Szene spielt, bestimmt werden. Die rechteckige Rahmung des Geschehens macht die Darstellung vollends zu einem Bild, das unabhängig von dem Dargestellten und getrennt von der sonstigen Realität existiert. So wie bestimmte Sujets von Künstlern sehr verschieden gerahmt werden, existieren im sozialen Kontext unterschiedliche Rahmungen von Kriminalitätsbildern, die mehr oder weniger grell oder unauffällig ausfallen. Die Frage, ob eine bestimmte Rahmung der Wirklichkeit des Dargestellten nahe kommt, stellt sich nicht, da die Funktion des Rahmens gerade darin besteht, das Bild als Wirklichkeit für und an sich zu betonen.