By Christian Ernst
Trotz zahlreicher Reformen gibt die Ausgabenentwicklung im stationären Bereich des bundesdeutschen Gesundheitswesens nach wie vor Anlass zur Besorgnis. In diesem Zusammenhang spielen die Ärzte eine entscheidende Rolle. Christian Ernst analysiert die Chefarzt-Träger-Beziehung mit Hilfe des formalen Instrumentariums der ökonomischen Agency-Theorie. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Abbildung der institutionellen Gegebenheiten und der Informationsprobleme im Krankenhaussektor, die für das wirtschaftliche Verhalten der Akteure bedeutsam sind. Der Autor zeigt, wie sich die Resultate nutzen lassen, um Gestaltungsempfehlungen für ein verhaltensorientiertes Krankenhaus-Controlling zur Steuerung wirtschaftlichen Ärzteverhaltens auszuarbeiten.
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Die Herzinsuffizienz, akut oder chronisch, systolisch oder diastolisch, führt zu starker Beeinträchtigung der Lebensqualität und verkürzt die Lebenserwartung. In Europa erkranken rund 2% der Bevölkerung an einer hello. Rechtzeitig erkannt und analysiert können heute eine Vielzahl an therapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden, die sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung signifikant verbessern können.
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Vgl. die umfassende Darstellung des Experiments bei Newhouse et al. ( 1993), S. 8 ff.. 22 Die Rahmenbedingungen der untersuchten Agency-Beziehung reich bestätigt85. Wesentliches Kennzeichen jeder Art von Demand-Side Cost-Sharing ist jedoch, daß es dem Versichertenfinanzielle Risiken aufbürdet, die den eigentlichen Zweck einer Krankenversicherung konterkarieren86. Gerade im Bereich der extrem teuren Krankenhausversorgung scheint dieser Weg daher wenig praktikabel, zumal Bypass-Operationen oder eine Chemotherapie zur Krebsbehandlung sicher nicht von rational handelnden, vollständig informierten Konsumenten nachgefragt werden87 .
155. 45 So argumentiert bspw. Krämer ( 1998), S. 224, daß auch solches Verhalten "unethisch" ist. 46"They are generally unwilling to consider the effect oftheir individual decisions on the overall cost ofmedical care or the consurnption oflirnited resources" (Eisenberg (1986), S. 79), ähnlich Gäfgen (1990b), S. 244, der die mangelnde Bereitschaft von Ärzten hervorhebt, tragische Entscheidungen bei der Allokation "ultraknapper" Ressourcen zu treffen. 47Vgl. dazu etwa Eichhorn/Schmidt-Rettig (1995), S.
Mit diesem Modell soll vor allem der Frage nachgegangen werden, inwieweit im derzeit in der Bundesrepublik angewandten Vergütungssystem fur Krankenhausleistungen Anreize zu solchen insgesamt unerwünschten Verhaltensweisen angelegt sind. Im zweiten Abschnitt wird das Mehr-Aktionen-Modell des vorhergehenden Kapitels um die Möglichkeit des leitenden Arztes erweitert, das finanzielle Risiko des von ihm behandelten Patientenkollektivs gezielt zu beeinflussen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie ein rational handelnder Träger diese Möglichkeit bei der Anreizgestaltung berücksichtigen wird.