By Julia Lepperhoff
Im Rahmen eines deutsch-französischen Sozialstaatsvergleichs lenkt die Untersuchung den Blick auf die unterschiedlichen Wohlfahrtskulturen beider Länder. Diese wohlfahrtskulturellen Differenzen werden mit Blick auf die aktuelle Umbauphase des französischen und des deutschen Sozialstaats verfolgt und anhand von Reformdiskussionen im Bereich der gesundheitlichen Sicherung seit 1990 illustriert. Dabei zeigt die vergleichende Betrachtung, dass Unterschiede insbesondere im sozialpolitischen Krisendiskurs und bei der Begründung und Aushandlung gesundheitspolitischer Reformstrategien rekonstruiert werden können. Dies unterstreicht trotz vergleichbarer sozial- und gesundheitspolitischer Hausforderungen in Frankreich und Deutschland die Bedeutung von pfadabhängigen länderspezifischen Entwicklungen bei der Modernisierung des Sozialstaats.
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So werde das Regimekonzept, das eigentlich "eine Momentaufnahme der Nachkriegssituation" darstelle, zum "Werk flir die Ewigkeit" (Borchert 1998: 145). Wenn ein wohlfahrtsstaatliches Regime erst einmal installiert ist, cntwickelt es sich inncrhalb der ihm eigenen Gesetzma/3igkeiten, normativen Pramissen und institutionellcn Rahmenbedingungen. Die Handelnden reproduzieren diese Mustcr durch ihr Tun, aufbrechen konnen sic sie vollig unabhiingig von ihren Wahmehmungen und Intcrcsscn sowie von sich wandclnden Konstellationen nicht (Borchcrt 1998: 137).
Daher solI im Weiteren auf bisher vorliegende Ergebnisse zur Gesundheitspolitik im deutsch-franzosischen VergIeich ausfUhrlicher eingegangen werden, bevor anschlieBend auf der Basis des gegenwartigen Forschungstands die Untersuchungsperspektive dieser Arbeit dargelegt wird. 2 Gesundheitspolitik im deutsch-franzosischen Vergleich In diesem Abschnitt solI auf einige prototypische komparative Arbeiten zur Gesundheitspolitik eingegangen werden. Das letzte Kapitel hat bereits verdeutlicht, dass die existierenden Arbeiten zum allgemeinen deutsch-franzosischen Sozialstaatsvergleich - wenn sie es denn iiberhaupt tun - erst in den letzten lahren Unterschiede zwischen der franzosischen und der deutschen Sozialpolitik betont haben.
Eine so verstandene Kulturforschung bringt daher einige Probleme mit sich: Die Konstruktion einer (franzosischen oder deutschen) politischen Kultur lauft schnell Gefahr, Stereotype zu reproduzieren und Nationalcharaktere zu stilisieren, die trotz einer gewissen Plausibilitat auf sehr allgemeinen Merkmalen basieren und dementsprechend nur wenig zur Erklarung von politischen Prozessen beitragen (vgl. Kocher/Schild 1998). E. mit der schwach ausgepragten intermediaren Ebene oder einer starken Exekutive im politischen System der V.


