By Anja Szypulski
Angesichts hoher Baukosten ist der Wunsch nach Wohnen im Eigentum nicht für jeden erfüllbar. Die Internationale Bauausstellung Emscher Park initiierte 1994 bis 2000 im Ruhrgebiet den Bau von sieben Siedlungen in organisierter Gruppenselbsthilfe. Anja Szypulski untersucht, welche Erfahrungen die beteiligten Familien in der Bauphase gemacht haben und wie sie die Selbsthilfe-Projekte bilanzieren. Dabei analysiert sie die zentralen Merkmale der Projekte wie corporation des Bauprozesses, Finanzierung und Förderung, Selbsthilfetätigkeit, innerfamiliäre Arbeitsteilung und Nachbarschaftsverhältnisse. Die Autorin leitet aus den Ergebnissen Empfehlungen für die Praxis von Wohnungspolitik und Selbsthilfe ab und formuliert weiterführende Forschungsfragen.
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Das Alter der Frauen bei der Geburt des ersten Kindes hat sich seit 1980 um ca. vier Jahre nach oben verschoben, es lag 2000 bei verheirateten Frauen im Westen durchschnittlich bei 29 Jahren (Engstler/Menning 2003: 76). Die langfristigen soziodemographischen Entwicklungstendenzen lassen sich mit den Begriffen "Singularisierung" und "Pluralisierung" beschreiben. Als Singularisierung bezeichnet man die stetige Zunahme der Einpersonenhaushalte. Die Zahl der Haushalte allgemein nimmt neben dem Bevölkerungswachstum durch die Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße stark zu.
Zusammenfassung Es lässt sich festhalten, dass die Individualisierungsthese in den verschiedenen speziellen Soziologien auf eine breite Resonanz gestoßen ist und eine Vielzahl von empirischen Untersuchungen auf den unterschiedlichsten Feldern angeregt hat, z. B. familiale und nichtfamiliale Lebensformen, Kindheit und Jugend sowie Lebenslauf und Biographie. Einerseits bestätigen die Untersuchungsergebnisse häufig die These eines aktuellen Individualisierungsschubs, andererseits führen sie zu wichtigen Veränderungen dieser zentralen These, indem z.
Zwei Elemente bestimmen vorrangig die Gestaltung von familialen Beziehungen: Das Lebensalter und das Vorhandensein von Kindern. Sobald Kinder vorhanden sind, bleiben sie bis ins hohe Alter die wichtigste Bezugsgruppe. Die tiefgreifende Veränderung des Individuums zu seiner Familie sehen Bertram/Kreher in der Entwicklung von lebenslangen Beziehungen zwischen den Generationen (Generationensolidarität), ohne dass diese unter einem Dach leben müssen (1996: 30). Um die Veränderungen in den Haushaltsstrukturen und die Entwicklung der familialen und nichtfamilialen Lebensformen nachzuzeichnen, wird im Folgenden ein Blick auf die statistischen Daten des Mikrozensus geworfen.


